Die Unterstützung Kleve-Marks durch Burgund führte dazu, das der Herzog Wilhelm von Sachsen auf die Seite des Kölner Erzbischofs ging. Seit dem Frühjahr 1445 wurde in Sachsen aufgerüstet und ein 12000 Mann starkes Heer aufgestellt, das dem Kölner Erzbischof für seine Fehde zur Verfügung gestellt wurde, um später in Luxemburg weiter für den Kölner Erzbischof zu kämpfen. Das haben die westfälischen Städte erfahren, und trafen Gegenmassnahmen.
Am 23.10.1445 verbanden sich die Städte Soest, Münster, das sich damit gegen seinen Bischof stellte, Lippstadt, Hamm, Unna und Kamen „wegen mannigfaltiger Not und Bedrängnis, die ihnen wegen Gefängnis, Raub und anderer unrechter Beschwerung drohe“. Alle bestätigten sich gegenseitig militärische Hilfe, aber nur Lippstadt wurde für Soest aktiv.
Das Jahr 1446 verging mit einzelnen Geplänkeln, bevor es dann im Frühjar 1447 zu einem Angriff des sächsisch-böhmischen Söldnerheeres auf Lippstadt kam. Lippstadt war vom Herzog Kleve-Mark in Erwartung des Angriffs durch verstärkte Befestigung und viele Geschütze verstärkt worden.
11 Tage lag das Herr vor erfolglos vor Lippstadt. Statt militärischen Erfolges kam es zum Streit zwischen den Böhmen und dem Kölner Erzbischof über Bezahlung und Verpflegung des Heeres. Das veranlasste den Kölner Erzbischof im Juni 1447 zum Weiterziehen auf Soest.
Die Verteidigung Lippstadts war für den Herzog von Kleve-Mark ein Erfolg, doch erst die Verteidigung Soests war in der Fehde entscheidend.
Immer wieder stürmten Böhmen und Sachsen auf die Soester Mauern, wurden aber immer wieder zurückgeschlagen. Wieder stritten sich die Belagerer Soests um Verpflegung und Bezahlung der 12000 Söldner. Es wurde ein letzter Versuch für den 19.7.1447 verabredet, der aber ebenfalls an den Soester Mauern scheiterte. Das Söldnerheer zog zwei Tage später in Richtung Osten ab. Soest war erfolgreich verteidigt worden.
Beide Seiten waren nun bereit, sich über einen Waffenstillstand zu einigen, aber erst im Winter 1448 kam es zu ernsthaften Friedensverhandlungen, die im April 1449 im Vertrag von Maastricht mit einem päpstlichen Schiedsspruch beendet wurden, der aber noch kein Friedensvertrag war.
Soest hat in der Fehde seine Unabhängigkeit bewahrt, seine Sonderstellung auch nach Fehde immer wieder behauptet und klargestellt, das es nicht mit den anderen Ländereien des Klevers gleichgestellt ist.
Der Preis dafür war hoch! Durch die Trennung von Köln war Soest von seinem natürlichen Hinterland abgeschnitten, nur noch im Besitz der Börde und hatte so nur noch durch seine Verbindung zur Hanse Einfluss behalten. Als auch die Hanse immer weniger Einfluss auf das Geschehen hatte, konnte Soest nur noch vom Ruhm der Vergangenheit leben. Es Entstand das, was man heute im Münsterland „Versoestern“ nennt. Mehr zu „Versoestern“ finden sie hier>>
Auch heute sind die ehemaligen Grenzen des Soester Einfussbereiches nach der Fehde noch sichtbar. Blickt um Soest herum auf die Bördedörfer und findet evangelische Kirchen, so kann man davon ausgehen, das dieses Dorf nach der Fehde zu Soest gehörte. Und Schützenvereine als Bruderschaften gibt es nur in ehemals „Kölner“ Dörfern. Weiß jemand eine Ausnahme?
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