Wir schreiben das Jahr 1180, und in der Auseinandersetzung des Kaisers Friedrich Barbarossa (Rotbart) mit dem Sachsenherzog Heinrich d. Löwen hatte der Rotbart gewonnen und Heinrich wurde ins Exil nach England geschickt. Seine Ländereien wurden aufgeteilt. Heinrichs Niederlage brachte anderen Herrschern damit deutliche Vorteile, und so kam es, daß der Kölner Erzbischof den Wunsch, sein Herrschaftsgebiet nach Osten auszuweiten, erfüllen konnte.
Philipp von Heinsberg, Kölner Erzbischof (1167-1191) ist dann als Förderer der Stadt Soest aufgetreten, weil er Soest als seine zweite Hauptstadt (nach Köln) für den östlichen Herrschaftsbereich ausgesucht hatte. Im Jahr 1180 ließ er Soest in sechs Hofen aufteilen (entsprechend der vorhandenen oder zu errichtenden Kirchen) . Durch erhebliche Zunahme der Bevölkerung waren auch nicht mehr alle Bürger innerhalb der ottonischen Stadtbefestigung unterzubringen. So entschloss man sich, eine neue, moderne, und uneinnehmbare Befestigung zu errichten, den heutigen Wall, die Gräfte und 23 Wehrtürme, davon der erhaltene Kattenturm.
Philipp hatte seine befestigte Hauptstadt und Soest war uneinnehmbar. Und in der Soester Fehde von 1444 konnten sich die angreifenden Kölner Erzbischöfe an der von ihnen bezahlten Befestigung das buchstäbliche „blaue Auge“ abholen. Wie wir alle wissen verloren Sie die Fehde und Soest schloss sich Kleve an. Ob das wirklich besser war? Dazu mehr später in einem anderen Artikel.