Amme

Alte Worte, woher kommt das Wort Amme

Ja, was ist eigentlich eine Amme?

Würde man eine Liste der ausgestorbenen Berufe erstellen, stände die Amme vorne an erster Stelle, allein wegen der alphabetischen Reihenfolge.
Mit der (Heb)amme hatten diese Frauen nichts zu tun. Sie kümmerten sich um Kinder, deren Mütter unter der Geburt verstorben waren, oder danach. Wenn die Kinder noch gestillt werden mussten.
Für manche unserer Vorfahren waren diese Frauen ein Glücksfall, wären Sie doch ohne diese Hilfe schlicht verhungert. Natürlich auch in Soest, wobei ich mir reiche Kaufleute vorstelle, die sich als Statussymbol eine Amme leisten.
Vom alten Rom bis in das 19. Jahrhundert waren Ammen auch ein Statussymbol. Feine Damen fanden es ekelig, ihre Kinder zu stillen und leisteten sich eine Nährmutter für ihre Kinder.
Und vielleicht hatten diese helfenden Frauen häufig gute Ideen für phantasievolle Geschichten, denn das, daß wir heute als Ammenmärchen kennen, stammt vielleicht aus deren ausgedachten Geschichten.

Und dann waren da noch andere Komponenten, die zu dieser Geschichte gehören. Die Ammen waren Teil des Gesindes und wegen der engen Verbindung zu den Kindern der „Herrschaft“ in vorderer Position. Damit auch genug Nahrung für die Kinder gespendet werden konnte, wurden sie besser genährt als die übrigen Knechte und Mägde. Nach dem damaligen Stand der Wissenschaft nahm man wohl auch an, schlechte Stimmung der Stillmutter übertrage sich auf den Säugling. So wurden sie auch freundlicher behandelt als das übrige Personal.
Unter welchen Umständen dann die Kinder der Ammen leben mussten, möchte man sich vielleicht nicht vorstellen.

Meine Altstadtführung finden Sie hier>>
Wenig gehen-viel sehen finden Sie hier>>

Wenn Sie mehr über westfälische Geschichte erfahren möchten, klicken Sie hier>>