Der Patrokli Dom in Soest
Gehen wir zurück in das Jahr 954, als der Kölner Erzbischof Bruno aus Köln das Stift St. Patroklus gründete.
Wahrscheinlich steht auf dem Gelände dieses neuen Bauwerks der Hauptsitz eines karolingischen Königshofes, mit einer königlichen Kapelle. Die Stadt Soest war zu der Zeit noch in seinen ottonischen Mauern gesichert, der Stadtkern war deutlich kleiner als die in den Mauern von 1280 bekannte heutige Altstadt. Dieser damals noch kleine Flecken Soest bekam durch die Initiative des Bruno einen besonderen Aufschwung. Allerdings war Soest zwar klein, doch der wahrscheinlich vorhandene Königshof läßt auf gelegentlich Anwesenheit Karls schließen.
Der Bau des Patrokli Stift und des Westwerks mit dem Turm bedeutete viel Arbeit, und damit Nahrung und Unterkunft der Arbeiter. Steinmetzen und Zulieferer sowie Händler und Kaufleute profitierten von dieser Großbaustelle.
Schon um 1200 war der Turm mit seinen 82 Metern Höhe fertiggestellt und beherrscht seit nun mehr als 800 Jahren das Soester Stadtbild wie kein anderes Bauwerk in Soest.
Das Patrokli Stift wurde als eine einschiffige Kirche gebaut, um 1200 hat man diese Kirche dann zur Basilika erweitert. Der heute als Kirche bekannte Dom ist weitgehend so erhalten, wie dieser Ausbau zur Basilika damals geschaffen wurde. Den Stiftsherren blieb das Kirchenschiff und der Kreuzgang vorbehalten, das Westwerk und der Turm blieb den Bürgern der Stadt Soest.
Der Altar im Dom wird durch den Schrein mit den Reliquien des Patroklus beherrscht. Patroklus war der Schutzpatron der Stadt Soest, dessen Gebeine aus dem französischen Troyes nach Soest gebracht wurden.
So hat der „Dom“ die Jahrhunderte überstanden, bis im 2. Weltkrieg Bomben auf Soest fielen, und auch dieses alte Bauwerk nicht verschonte. Aber schon kurz nach dem Krieg wurde wieder aufgebaut. In der 1970er Jahren wurden Dom und Turm vollständig saniert, und man sagte damals, wenn kein Krieg die Kirche zum Einsturz bringt, hält der Dom noch weitere 1000 Jahre.Wir werden das nicht überprüfen können, aber 800 Jahre Bestand mit mittelalterlicher Bautechnik erschaffen lassen doch auf weitere Jahre nach Renovierung mit moderner Bautechnik hoffen.
Der Innenraum der Kirche besticht durch die Wucht seiner romanischen Säulen, Mauern und Fenster. Gehen Sie bei Sonnenschein nachmittags in den Dom, dann wird ein besonderes Lichtspiel auf die Grünsandsteinwände projiziert. Für Liebhaber mittelalterlicher Baukunst sei noch die Krypta unter dem Altar erwähnt: Klein und niedrig mit dicken Säulen und sehr schönen Glasfenstern ein Highlight der mittelalterlichen Bautechnik. Dieser Bereich war durch die Kriegsbomben völlig verschüttet und wurde wiederhergestellt.
In der Adventszeit sehen Sie im Dom im Westwerk unter dem mächtigen Turm die Krippenlandschaft mit beeindruckender Landschaft und Figuren zur Weihnachtsgeschichte.
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