Heute ist ein sonniger Tag in Soest, und nachdem die Corona-Beschränkungen wieder etwas gelockert sind, habe ich mich in die Stadt begeben. Am Vreithof in Soest fällt ein besonderer Balken im Soester Fachwerk auf.
Man liest in der Schnitzerei des Balken, das ein Johann Ficke das Haus im Jahr 1661 bauen ließ, und zwar am 31. August des Jahres. Doch hinter dieser Information findet sich noch eine weitere Schnitzerei. Eine Inschrift Li und ein Licht, ein Kerzenhalter mit Kerze.
Ein besonderer Balken im Soester Fachwerk
Was bedeutet denn das Li und das Licht in dem Balken?
Das lässt sich leicht aufklären.
In einem anderen Beitrag zum Soester Fachwerk habe ich schon beschrieben, das in den 1980er Jahren eine Reihe Soester Fachwerkhäuser saniert wurden, um sie vor dem Verfall zu retten. So auch dieses Haus am Vreithof, das damals für den Standort der Touristinfo saniert wurde. Bauherr war damals die Stadt Soest. Und so kam es, das die städtischen Handwerker die Sanierung unterstützten oder komplett vorgenommen haben.
Städtische Handwerker haben das Fachwerk saniert
Einer dieser Handwerker war ein gewisser Herr Fritz Lichte, der Zimmermann oder Schreiner war. Herr Lichte hatte den Auftrag, sich um diesen Balken im Soester Fachwerk zu kümmern. Seit dem Jahr 1661 war der Balken schon tragend im Einsatz. Herr Lichte hat wohl erkannt, das diese Ansicht am Soester Fachwerk noch viele Jahre zu sehen sein würde. So hat er sich entschlossen, in Bezug auf seinen Namen die Buchstaben Li und ein Licht in den Balken zu schnitzen. Fertig war die Überraschung! Der Balken wurde wieder eingebaut: Mit dem Li und dem Licht und Herr Lichte hatte sich auf lange Zeit im Soester Fachwerk verewigt.
Heute ist die Tourist-Info nicht mehr in dem Haus, sondern ein schönes Restaurant mit Außengastronomie im Sommer und einem schönen Blick auf den Vreithof in den anderen Jahreszeiten.
Viel Spaß in Soest! Es wird noch mehr Geschichten zu Soest geben!
Wenn Sie mehr über westfälische Geschichte erfahren möchten, klicken Sie hier>>