„Wettet, biscop Dietrich van Moeres, dat wy den vesten Junker Johan van Cleve lever hebbet alls Juwe, unde wert Juwe hiermit affgesaget.“
Mit diesen Worten begann im Jahr 1444 die Soester Fehde, mit weitreichenden Folgen für Soest:
“Wisset, Bischof Dietrich von Moers, das wir den Herzog Johann von Kleve lieber haben als Euch und wir Euch hiermit absagen” .
Damit nahm das Drama seinen Anfang. Soest sagte am sich 5.Juni 1444 von der Herrschaft des Kölner Erzbischofs los, der Herzog von Kleve sagte den Soestern den Fortbestand ihrer alten Rechte zu. Der Kölner wollte sich das natürlich nicht gefallen lassen. Soest war eine reiche Stadt und als Mitglied der Hanse von hohem Ansehen. Soest hatte trotz seines Reichtums daruf verzichtet, eine freie Reichsstadt zu werden, und blieb unter dem Schutz der Kölner Erzbischöfe.
Und, hatten nicht seine Vorgänger im Amt Soest sehr gefördert, und unter anderem mit einer stattlichen Befestigungsmauer, dem Wall, ausgestattet. Aber eine als ungerecht empfundene Steuerforderung des Kölners brachte Soest und seine Nachbarn auf, in dem Zusammenhang forderte Soest auch mehr Rechte zur Nutzung des Arnsberger Waldes. Erzbischof Dietrich von Moers wollte zudem die Rechte der Stadt Soest beschneiden, was wiederum die Soester sehr ablehnten.
1441 zog Dietrich von Moers vor die Mauern der Stadt Soest, die, wir erinnern uns, seine Vorgänger bezahlt hatten.
Ein Kompromiss von 1441 mit schriftlichenVereinbarungen von 5 Metern Länge hätte Soest viele Nachteile gebracht. Also erneuerte Soest seinen Freundschaftsvertrag mit dem Herzog von Kleve auf vier Jahre. Man zeigte dem Klever, das man bei Bedarf seinen Schutz annhemen würde. Zunächst wurde der Bruch mit den Kölnern aber vermieden.
Es gab eine Gerichtsverhandlung, die dem Kölner Recht gab, der Kaiser Friedrich III. bestätigte den Richterspruch, es eskalierte sehr.
Soest wandte sich wieder an den Herzog von Kleve und versprach ihm Huldigung, sollte der Kölner nicht einlenken. Das tat der natürlich nicht! Und so kam es, dass der Herzog von Kleve dem Erzbischof von Köln am 16. Juni 1444 die Fehde ansagte. Johann von Kleve ritt am 22.6.1444 als neuer Landesherr in die Stadt Soest ein, und Soest erklärte dem Kölner Erzbischof am 25.6.1444 die Fehde.
„Wettet, biscop Dietrich van Moeres, dat wy den vesten Junker Johan van Cleve lever hebbet alls Juwe, unde wert Juwe hiermit affgesaget.“
Das bedeutet Krieg, der dann auch erbittert geführt wurde und mit dem heutigen Fehdefest wenig gemein hatte. Über die Umstände dieses Krieges zwischen Soest und dem Kölner Erzbischof folgt eine weitere Folge zur Soester Fehde.