Das neue Konzept für den Wall in Soest wird am Donnerstag, 11.6.2015 im Rathaus Soest- Blauer Saal um 18.30 Uhr vorgestellt. Neue Ideen werden gesucht, wie Wall und Gräfte in Soest in Zukunft aussehen sollen. Es geht um Denkmalschutz, Erhaltung lieb gewonnener Bäume auf dem Wall und Verbindung dieser Wünsche zu moderner Präsentation der Stadt Soest. Müssen die Bäume dem Denkmalschutz weichen? Wie werden die Kreuzungen der Wälle mit den Kreuzungen früherer Stadttore aussehen? Wie wird das Osthofentor und die Nötten-Brüder-Wallstrasse mit dem Beginn der Wälle zukünftig aussehen?
Am Donnerstag, den 11.6.2015 um 18.30 Uhr wird im Blauen Saal im Rathaus das neue Konzept für die Soester Wallanlagen vorgestellt. Eine externe Gutachterfirma hat dazu einige Vorschläge gemacht, die dort diskutiert werden sollen. Wobei das Ganze, wie jede Veränderung in Soest, kontrovers diskutiert wird. In Facebook Gruppen lauten die Vorschläge: Hände weg von den Wällen, bis zur Zustimmung moderater Veränderungen.
Wenn bei der Ablehnung persönliche Gefühle eine Rolle spielen oder auch einfach Ablehnung jeder (!) Veränderung vorhanden sein kann, so muss man doch behutsam mit dem Thema umgehen. Soest ist eben eine 1000 jährige Stadt, was kann man da alles falsch machen. Oder eben auch richtig.
Es könnte so kommen, das die Wälle und Gräften an den ehemaligen Stadttoren „optisch“ über die Strassen geführt werden, was ich als sehr gelungen bezeichnen würde. Schön und im modernen Design gehaltene Kreuzungen mit optischer Verbindung? OK, sehr gerne. Das ganze würde dann als durchgehende Promenade wirken. Ein Gewinn für die Stadt Soest, und die Bürger sowie Gäste, die dort spazieren.
Aber dann sind da die Linden auf dem Wall!!
Man denkt daran, Bäume, die aus Altersgründen nicht zu halten sind, nicht zu ersetzen. Die nächsten 30 Jahren wird die Hälfte von ihnen nicht überleben. Was geschieht dann? Nachpflanzen, wie der jetzige Zustand ist, oder nur eine Reihe Bäume zulassen? Oder gar keine Bäume mehr?
Der Wall ohne Bäume wäre gewöhungsbedürftig. ABER: Das ist sein Originalzustand!
In seiner ersten Bauphase war der Wall eine einschalige Mauer, die der neuen Wehrtechnik folgend, doppelschalig mit Schutt verfüllt wurde. Da stehen nun die Bäume im Schutt. Und wer weiß, wie lange das noch gut geht, ehe die Mauern brechen.
Wenn man bedenkt, dass ein Baum unter der Erde Wurzelwerk im Volumen seiner Krone hat, kann man sich nur wundern, dass die Wallmauern überhaupt noch stehen. Diesen sachlichen Gegebenheiten müssten sich die Gefühle der Gegner vielleicht öffnen.
Über die Baumbepflanzung wird natürlich am Meisten diskutiert. Man wird sehen, wie da entschieden wird. Letztlich soll man sich sachlichen Argumenten und daraus folgenden Argumenten nicht verschließen.
Das Efeu knackt schon seit Jahren die alten Wallmauern, und soll darum ganz entfernt werden. Das ist gut so, zieht das doch hohe Kosten in jedem Jahr nach sich. Unnötig und vermeidbar.
Wie das ganze finanziert werden soll, muss noch geklärt werden. Es sind aber Kostenbeteiligungen das Landes NRW von bis zu 80 % im Gespräch.
Man wird sehen, wie es wird. Soest hat sich aber 1000 Jahre gehalten, und wird es mit seinen Denkmälern auch weiter tun.